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FORUM 1–2022

Eine App für Familien in Dormagen

Jonas Ziethen

Projektskizzen

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Zielgruppennah, umfangreich, handlich und aktuell – so sollen werdenden und jungen Eltern in Dormagen umfangreiche Informationen zu Schwangerschaft, Geburt, Kleinkind- und Kindesalter zur Verfügung gestellt werden. Die Wahl fiel auf eine App-basierte Lösung: Im Herbst 2020 wurde die städtische Dormagener Familien-App veröffentlicht und seitdem kontinuierlich weiterentwickelt.

 

Ausgangssituation

Seit 2006 wird jungen Eltern in Dormagen im Rahmen des Dormagener Modells das Baby-Begrüßungspaket überreicht, das unter anderem umfangreiche Informationen für die neue Situation der Eltern enthält. Teil dieser Begrüßungspakete sind die Elternbegleitbücher, die in analoger Form alle wichtigen Informationen und Kontaktdaten für Eltern zur Verfügung stellen. Anlässlich der letzten Überarbeitung der Bücher Anfang 2018 haben die Verantwortlichen in Dormagen überlegt, wie sie der Problematik schnell veraltender Texte begegnen und gleichzeitig eine aktuelle und zeitgemäße Ansprache finden könnten. Bei der Abwägung zwischen einer responsiven Website und einer App wurde zugunsten der App entscheiden. Nach der Entscheidung des Jugendhilfeausschusses und mithilfe einer Förderung durch

das Land Nordrhein-Westfalen wurde das Projekt gestartet. In Zusammenarbeit mit einem privaten Entwickler, aus dessen Pilotprojekt weitere Familien-Apps in anderen Kommunen entwickelt wurden, wurden die Grundfunktionen geschaffen und der inhaltliche Feinschliff schließlich im Verlauf des Jahres 2020 abgeschlossen.

 

Zielsetzung

Das wichtigste Ziel der App ist es, die umfangreichen Inhalte der Dormagener Elternbegleitbücher werdenden und jungen Eltern zur Verfügung zu stellen. Die Angebote fallen in den Bereich der Frühen Hilfen, zielen also auf Eltern ab der Schwangerschaft und Familien mit Kindern bis drei Jahre. Mit dem digitalen Medium soll ein zeitgemäßes, unkompliziertes und niedrigschwelliges Angebot zur Verfügung gestellt werden. Informationen werden dabei mit Funktionen wie einer Checkliste für Eltern und einer interaktiven Karte mit den Dormagener Angeboten verbunden. Ein Grund für die Entscheidung gegen eine responsive Website war die Frage des Datenschutzes. Für einige der angestrebten Funktionen ist die Angabe sensibler persönlicher Daten erforderlich. Die Möglichkeit einer lokalen Speicherung auf dem Smartphone war notwendig, um gewährleisten zu können, dass die Daten nicht zwischengespeichert werden können.

Die App wurde nur mit notwendigen Abfragen ausgestattet, sodass sie eine für die Bürgerinnen und Bürger vertrauenswürdige Applikation ist. Dabei liegt der Schwerpunkt der App auf Informationen, die durch externe Links ergänzt werden.

 

Zielgruppe

Als Zielgruppe der App werden insbesondere werdende und junge Eltern in Dormagen in den Blick genommen, analog zu der Zielgruppe, die Babybegrüßungsbesuche erhält. Neben der genannten Checkliste, dem Veranstaltungskalender, den Elternbegleitbüchern und der Karte wird den Eltern auch eine Liste mit den wichtigsten Notfallrufnummern und Links zu allen grundlegenden städtischen Angeboten zur Verfügung gestellt. Dadurch, dass in der Zielgruppe nahezu alle ein Smartphone besitzen (in unterschiedlichen Studien wird die Quote der Smartphone-Besitzerinnen und Besitzer in den Altersklassen bis 40 Jahre mit deutlich über 90 Prozent angegeben), ist der Einsatz der App zielgruppengerecht und lebensnah. Wichtige Informationen sind auch unterwegs mühelos abrufbar. Für Fachleute in Dormagen, die einen Überblick über das dortige Hilfenetz erhalten und alle Informationen an einer Stelle gebündelt und schnell aufrufbar haben wollen, ist die App ebenfalls interessant.

 

Entwicklung und technische Begleitung

Im Vorhinein war klar, dass es eine Checkliste und die Umsetzung der Elternbegleitbücher geben würde und dass Inhalte über ein webbasiertes Back End verwaltet werden sollen, um so die App-Verwaltung unkompliziert und zugänglich zu gestalten. Nach Veröffentlichung 2020 wurde die App um weitere Funktionen ergänzt und bestehende noch einmal verfeinert und verbessert. Dadurch, dass es sich um eine native App handelt, die also für Android- und iOS optimiert ist, muss sie stetig an neue Versionen der Systeme angepasst werden, sodass es neben der inhaltlichen auch einer fortlaufenden technischen Pflege bedarf.

 

Einbindung ins städtische Netzwerk der Frühen Hilfen

Die Dormagener Familien-App steht aktuell neben den Elternbegleitbüchern, die sie als digitale Variante noch aktueller und umfassender ergänzt. Die Elternbegleitbücher werden in der aktuellen Auflage noch bei den Babybegrüßungsbesuchen ausgeteilt, aber voraussichtlich langfristig zugunsten der App reduziert werden. Perspektivisch ist die Dormagener App damit ein Grundbaustein der Elterninformation der Frühen Hilfen. Die App soll zukünftig ein Ausgangspunkt sein, um ungeklärte Fragen zu beantworten, sowohl im Verlauf des Gesprächs des Elternbesuchs als auch hinterher.

 

Aktueller Stand und Ausblick

Langfristig wird sich die App weiterentwickeln. Dies könnte auch die Integrierung in ein gesamtstädtisches digitales Konzept bedeuten. Kurzfristiges Ziel ist die weitere Visua- lisierung von Inhalten in Form von Bildern und Videos, die in Zeiten von Instagram und TikTok bei der Zielgruppe eine besondere Relevanz haben. Hier wird die Herausforderung sein, zielgruppennahe Inhalte zu schaffen, die einladen,

die App immer wieder zu nutzen und durch die attraktive Gestaltung im Gedächtnis zu behalten. Hierfür bedarf es auch permanenter Bewerbung der App bei der Zielgruppe in Dormagen, etwa mit Plakaten, Presseartikeln und Werbung in Einrichtungen.

 

Kontakt:

jonas.ziethen(at)stadt-dormagen.de https://dormagen.de/familienapp

 

Alle Linkangaben beziehen sich auf das Erscheinungsdatum der jeweiligen Druckausgabe und werden nicht aktualisiert.

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Veröffentlichungsdatum

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Bereits vor der Pandemie sind zwei FORUM-Ausgaben zum Themenkomplex Digitalisierung erschienen: 1­-2019 Social Media und 2-­2020 Digitale Beratung. Mit Ausbreitung von Corona ist die digitale Entwicklung schnell vorangeschritten. Aus diesem Grund greift diese FORUM-Ausgabe das Thema erneut auf und stellt Projekte vor, in denen neue Formate digitaler bzw. hybrider Kommunikation in Beratung und Prävention erprobt und bewertet werden.
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