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Schriftzug Sexualität und Migration auf rotem Hintergrund
Studie

Sexualität und Migration - Schwerpunkt Flucht

Eine qualitative Studie zu den Lebenswelten minderjähriger geflüchteter Jugendlicher in Deutschland

08/2017 - 02/2018
Die Studie nimmt eine besondere Zielgruppe in den Blick, zu der zuvor wenig wissenschaftliche Erkenntnisse mit Blick auf das Themenfeld vorlagen; Es geht um geflüchtete Jugendliche. Zwischen 2017 und 2018 sind 80 qualitative Einzelinterviews mit 14- bis 17-jährigen Geflüchteten geführt worden, die seit 2015 nach Deutschland gekommen sind.

Projektbeteiligte

Projektleitung

Heide Möller-Slawinski, SINUS Markt- und Sozialforschung GmbH

Mitarbeit

Inga Borchard, Dr. Marc Calmbach, Magdalena Drumm, Dr. James Edwards, Susanne Ernst

Forschungseinrichtung

SINUS MArkt- und Sozialforschung GmbH
www.sinus-institut.de

Auftraggeberin/Auftraggeber

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)

Erhebungszeitraum

August 2017 bis Februar 2018

Zielgruppe/Stichprobe

Interviews mit 80 Jugendlichen mit Fluchterfahrungen im Alter von 14 bis 17 Jahren, davon

  • 28 weibliche Befragte
  • 52 männliche Befragte

 

Ziele

Forschungsfragen:

  • Was wissen wir über die Lebenswelten, Einstellungen, Normen, Werte und Verhaltensabsichten von Jugendlichen mit Fluchterfahrungen, vor allem im Hinblick auf Sexualität, Partnerschaft und Familienplanung? 
  • Welche Wünsche an Informationen über Sexualaufklärung haben Jugendliche mit Fluchterfahrungen?

Methodik/Forschungsdesign

  • Qualitative leitfadengestützte Face-to-Face-Interviews
  • Besonderes Merkmal: kultursensibler Ansatz bei Gestaltung der Interviewsituation

In der qualitativen Untersuchung werden Vorstellungen, Einstellungen und Haltungen von Jugendlichen mit Fluchterfahrungen erfragt und vorgestellt, speziell auch in Bezug auf Sexualität und Partnerschaft. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Gesprächssituation gelegt, indem ein kultursensibler Ansatz gewählt wurde, der die Auswahl der Interviewerinnen und Interviewer wesentlich bestimmte.

2010 hat die BZgA-Studie „Sexualität und Migration: Milieuspezifische Zugangswege für die Sexualaufklärung Jugendlicher“ gezeigt, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund unterschiedlichen Milieus zuzuordnen sind und gerade diese den Informationsbedarf zum Thema Sexualaufklärung leiten. 

Aktuelle Erhebung

An diesem Punkt knüpft die vorliegende Studie zu Jugendlichen mit Fluchterfahrungen an: Was wissen wir über ihre Lebenswelten, Einstellungen, Normen, Werte und Verhaltensabsichten vor allem im Hinblick auf Sexualität, Partnerschaft und Familienplanung? Welche Wünsche an Informationen über Sexualaufklärung haben sie?

Die Studie liefert inhaltlich valide qualitative Aussagen. So ist die erste empirisch belastbare Studie im deutschsprachigen Raum entstanden, die die Vielfalt unterschiedlicher Einstellungen, Haltungen und Perspektiven (Mindsets) unter Geflüchteten in Form einer wertebasierten Typologie abbildet. Dabei wird eines deutlich: Die jungen Geflüchteten sind keine homogene Gruppe. Auch innerhalb der verschiedenen ethnischen Gruppen unterscheiden sich die Jugendlichen bisweilen deutlich in ihren Werthaltungen und Lebensentwürfen. In anderen Worten: Es gibt nicht die Geflüchtete oder den Geflüchteten.

Relevanz des Forschungsprojekts

Aus diesen Ergebnissen lassen sich wertvolle Informationen ableiten, wie die Jugendlichen mit Fluchterfahrungen mit dem Thema Sexualaufklärung umgehen und welche Auswirkungen das auf die Vermittlung und Aufbereitung von Informationen haben kann.

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