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Schriftzug frauen leben 3 auf rotem Hintergrund
Studie

frauen leben 3 - Familienplanung im Lebenslauf - erste Befragungsrunde

Familienplanung von 20- bis 44-jährigen Frauen

07/2011 - 12/2020
Im Juli 2011 startete das Forschungsprojekt „frauen leben 3”. Ziel ist es die Datenlage zum Familienplanungsverhalten von 20- bis 44-jährigen Frauen zu aktualisieren. Im Fokus der Untersuchung stehen ungewollte Schwangerschaften und die Gründe diese auszutragen oder abzubrechen. Neu an der Studie ist, dass sie auch ein stärkeres Augenmerk auf sozialstrukturelle und versorgungsbezogene Rahmenbedingungen für Entscheidungen im reproduktiven Lebenslauf richtet.

Projektbeteiligte

Projektleitung

Prof. Dr. Cornelia Helfferich, SoFFI F.

Mitarbeit:

Judith Eckert ; Annemarie Graf ; Yvonne Heine ; Heike Klindworth ; Christine Straub ; Stefanie Oyoyo ; Rainer Wagner ; Jennifer Wägerle ; Ines Wlosnewski (SoFFI F.)
https://www.soffi-f.de/ 

Kooperationspartnerin/Kooperationspartner

Institut für Soziologie, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
http://www.soziologie.uni-freiburg.de 

Kantar Abteilung Empirische Sozialforschung (vormals TNS Emnid)

Auftraggeberin/Auftraggeber

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)

Datenerhebung

Telefoninterviews durchgeführt von TNS Emnid

Erhebungszeitraum

März 2012 bis Februar 2014

Zielgruppe/Stichprobe

20- bis 44-jährigen Frauen in Deutschland

Bevölkerungsbefragung N = 4.000 Frauen (Wohnbevölkerung in den vier ausgewählten Bundesländern), Zufallsstichprobe aus den Telefonregistern, altersquotiert

  • Qualitative Einzelinterviews: N = 96 Teilnehmerinnen der Telefonbefragung, davon jeweils die Hälfte mit Frauen mit einem Schwangerschaftsabbruch und mit Frauen, die eine ungewollte Schwangerschaft ausgetragen haben, kontrastierende Stichprobenerstellung
  • Begleitende Experten-Fachgespräche: Durchführung von Fachgesprächen zu Beginn, im Verlauf und am Ende der Studie
  • Befragung von Expertinnen im Bereich der Schwangerschaftskonfliktberatung

Ziele

Ziel der Studie sind Erkenntnisse darüber,

  • in welchen Lebensphasen, in welchen Lebenslagen und unter welchen situativen Umständen keine Kinder gewünscht werden,
  • was Frauen über "den richtigen Zeitpunkt im Leben für ein Kind" und über die angemessene Familiengröße denken,
  • warum trotz der Möglichkeit, sicher zu verhüten, eine Schwangerschaft - entgegen den eigenen Vorstellungen - eintreten konnte und
  • wie über das Austragen oder Abbrechen der Schwangerschaft entschieden wurde.

Methodik/Forschungsdesign

  • Mixed-Methods-Design
  • Bevölkerungsbefragung: per standardisiertem Fragebogen, CATI-TelefoninterviewsInhalt: reproduktiver Lebenslauf mit den Aspekten Partnerschaften/Ehen, Geburten, Intendiertheit von Schwangerschaften, Schwangerschaftsabbrüche, Kinderwunsch, Verhütung und Verhütungsrisiken, Angaben zur sozialen Lage und zur aktuellen Lebenssituation sowie Einstellungsfragen
  • Qualitative Einzelinterviews: per Leitfadeninterviews, Face-to-Face-Erhebung, Tonbandaufzeichnung, Transkription
  • Inhalt: erzählte Lebensgeschichte ab der Kindheit (Fokus: Partnerschaft, Familie, Familienplanung, insbesondere ungewollte Schwangerschaften und Schwangerschaftsabbrüche)
  • Begleitende Experten-Fachgespräche: mit Vertreterinnen und Vertreter der Verbände, die Träger von Ehe-, Familien- und Schwangerschafts(konflikt)beratung sind, sowie ausgewiesene Expertinnen und Experten.
    Inhalt: Identifizierung von Problembereichen und deren Abbildung in den Erhebungsinstrumenten, Diskussion und Validierung der Studienergebnisse anhand der Erfahrungen der Verbände, Umsetzung in die Praxis
  • Befragung von Expertinnen im Bereich der Schwangerschaftskonfliktberatung: Beraterinnen im Bereich der Schwangerschaftskonfliktberatung aus den verschiedenen Verbänden und den vier ausgewählten Bundesländern
    Inhalt: Handlungsbedarf insbesondere in Bezug auf soziale Problemlagen und neue Herausforderungen für die Beratungspraxis
  • Strukturerhebung: Sozialprofile in den ausgewählten Bundesländern Baden-Württemberg, Berlin, Sachsen und Niedersachsen
    Für die Erhebungsregionen werden anhand verschiedener Datenquellen Strukturdaten zu den Sozialprofilen recherchiert, die für das Familienplanungsverhalten und reproduktive Entscheidungen als relevant angenommen werden.

Etwa ein Drittel aller Schwangerschaften im Leben von Frauen war nicht auf den Zeitpunkt hin geplant, zu dem sie eintraten. Bei einem Teil dieser Schwangerschaften gab es durchaus einen Wunsch nach Kindern, aber die Schwangerschaft trat früher als gewollt ein, bei anderen wurde kein Kind gewünscht. Obwohl Schwangerschaften zu einem falschen (zu frühen) Zeitpunkt oder ohne einen Kinderwunsch also keineswegs selten sind, liegen bislang für Deutschland kaum aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Hintergründen vor, zum Beispiel zu der Frage, welche Rolle unzureichende Verhütung dabei spielt. Auch über die Gründe, eine ungewollte Schwangerschaft auszutragen oder abzubrechen, ist wenig bekannt.  

Aktuelle Erhebung

Die Studie frauen leben 3 knüpft an die 1998/99 durchgeführte Studie „frauen leben - Lebensläufe und Familienplanung“ (frauen leben 1) an und greift folgende Eckpunkte des Forschungsansatzes auf:

  • umfassendes Verständnis von Familienplanung als private Lebensgestaltung
  • Einbezug der Lebenslaufperspektive
  • Sozialräumlicher Ansatz
  • Methodenkombination einer standardisierten Befragung und qualitativer Einzelinterviews

Zusätzlich werden Beraterinnen aus Familien- und Schwangerschafts(konflikt)beratungsstellen interviewt und forschungsbegleitende Workshops mit Expertinnen und Experten aus den Bereichen Schwangerschaftsberatung und Familienplanung durchgeführt.
Die umfangreich angelegte Studie wurde zunächst in vier ausgewählten Bundesländern durchgeführt, um Daten für die bedarfsgerechte und passgenaue Ausgestaltung der Beratung und Versorgung im Bereich Familienplanung und Sexualaufklärung zu erhalten. Hierfür wurden von 2011 bis 2014 insgesamt 4.002 Frauen mittels eines standardisierten Fragebogens befragt – davon nahmen 97 Frauen zusätzlich an qualitativen Interviews teil.
Die Ergebnisse sind repräsentativ für Baden-Württemberg, Berlin, Sachsen und Niedersachsen. Die Bundesländer weisen zwar viele übergreifende Gemeinsamkeiten auf, aber auch Unterschiede zum Beispiel bei der Verbreitung nicht ehelicher Schwangerschaften, bei der Gestaltung der Aufgabenteilung in der Familie, bei den Schwangerschaftsabbruchraten oder beim Kinderwunsch. Diese Unterschiede resultieren zum Beispiel aus der spezifischen Zusammensetzung der Bevölkerung, aus regionalen Traditionen sowie aus unterschiedlichen Ausprägungen sozio-ökonomischer Indikatoren wie Armutsquoten oder SGB II-Quoten.

Relevanz des Forschungsprojekts

Mit der ersten Phase von frauen leben 3 ist eine der größten und umfassendsten repräsentativen Bevölkerungsbefragungen zur Familienplanung in Deutschland und Europa gestartet. Auf der Basis dieser umfassenden Studie können Maßnahmen der sexuellen Bildung, der Sexualaufklärung, Familienplanung und für die Beratung entwickelt bzw. angepasst werden.

Ausgewählte Ergebnisse

Familienplanung in Baden-Württemberg

frauen leben 3 - Familienplanung im Lebenslauf von Frauen

Der Länderbericht "Familienplanung in Baden-Württemberg" beruht auf einer Sonderauswertung der Studie "frauen leben 3…
Ausgewählte Ergebnisse

Familienplanung in Berlin

frauen leben 3 - Familienplanung im Lebenslauf von frauen

Der Länderbericht "Familienplanung in Berlin" beruht auf einer Sonderauswertung der Studie "frauen leben 3 –…
Ausgewählte Ergebnisse

Familienplanung in Niedersachsen

frauen leben 3 - Familienplanung im Lebenslauf von Frauen

Der Länderbericht "Familienplanung in Niedersachsen" beruht auf einer Sonderauswertung der Studie "frauen leben 3 –…
Ausgewählte Ergebnisse

Familienplanung in Sachsen

frauen leben 3 - Familienplanung im Lebenslauf von Frauen

Der Länderbericht "Familienplanung in Sachsen" beruht auf einer Sonderauswertung der Studie "frauen leben 3 –…

Ungewollte Schwangerschaften im Lebenslauf – Ergebnisse der Studie „frauen leben 3“

„Risk it“ – warum Frauen ohne Schwangerschaftsabsicht nicht verhüten

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