Im Fokus des Forschungsprojekts stehen die Erfahrungen und Einschätzungen der Fachkräfte zur Arbeit mit digitalen Formaten in der Allgemeinen Schwangerschaftsberatung, der Schwangerschaftskonfliktberatung sowie der sexuellen Bildung. Aktuelle ErhebungDie zentralen Fragestellungen bezogen sich auf Entwicklungen, Chancen und Herausforderungen im Beratungsangebot rund um sexuelle und reproduktive Gesundheit durch die pandemiebedingten zeitweiligen Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen. Die Auswertung der Pilotstudie zeigte, dass die Beratungen während des ersten Lockdowns aufrechterhalten werden konnten. Angebote der sexuellen Bildung kamen jedoch nahezu komplett zum Erliegen. Digitale Formate wurden in der Beratungsarbeit eher zurückhaltend genutzt, spezifische Zielgruppen konnten nicht oder nur schwer erreicht werden. Relevanz des ForschungsprojektsVor diesem Hintergrund erscheint eine Befragung von Klientinnen und Klienten sinnvoll, um eine wichtige Forschungslücke schließen zu können und ein multiperspektivisches Abbild der Beratungssituation während der Pandemie zu erhalten. Die ergänzende Erhebung soll spezifisch darauf eingehen, welche Erfahrungen Klientinnen und Klienten von Schwangerschaftsberatungsstellen mit digitalen Formaten in Hinblick auf Zugang, Motivation, Bedarfsorientierung, Beziehungs- und Kommunikationserleben berichten. Der Fokus soll neben der Allgemeinen Schwangerschaftsberatung insbesondere auf die Schwangerschaftskonfliktberatung gerichtet werden und die erlebte Qualität der Beratung in Telefon- und Videoberatungen abbilden, um detailliert Potenziale und Grenzen der verschiedenen Beratungsformate aufschlüsseln zu können. Literatur |
Walsch, J., & Böhm, M. (2024). Besonderheiten von Online-Beratung in Pflichtsettings. Ausgewählte Ergebnisse aus Interviews mit Berater*innen und Klient*innen der Schwangerschaftskonfliktberatung. http://e-beratungsjournal.net – Zeitschrift für Online-Beratung und computervermittelte Kommunikation, 20(1), 1-18. https://doi.org/10.48341/8ag7-kj49 Nitzsche, R., Wienholz, S., & Böhm, M. (2024). Quantitative und qualitative Befunde einer Befragung von Beratungsfachkräften. In E.M. Lohner, M. Böhm, C. Bomert, K. Krolzik-Matthei (Hrsg.), Beratung bei ungewollter Schwangerschaft. Beiträge aus Forschung und Praxis (Angewandte Sexualwissenschaft, 43) (S. 257-278). Gießen: Psychosozial Verlag. https://doi.org/10.30820/9783837961652 Böhm, M., & Walsch, J. (2023). Erfahrungen mit §219–Beratung per Telefon oder Video. Sichtweisen von Klientinnen, FORUM Sexualaufklärung und Familienplanung: Informationsdienst der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), 1, 68–75. https://doi.org/10.17623/BZgA_SRH:forum_2023-1_beitrag_erfahrung_p219 Wienholz, S. (2023). Schwangerschaftsberatung und Sexuelle Bildung während der Covid-19-Pandemie aus Sicht von Beratungsfachkräften und Sexualpädagog*innen. Inforeihe "Kinder, Jugend und Familie" des Paritätischen Gesamtverbandes, 18-19. Böhm, M., & Walsch, J. (2023). Erfahrungen mit § 219 – Beratung per Telefon oder Video. Sichtweisen von Klientinnen, FORUM Sexualaufklärung und Familienplanung: Informationsdienst der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), 1, 68-75. https://doi.org/10.17623/BZgA_SRH:forum_2023-1_beitrag_erfahrung_p219 Böhm, M., Wienholz, S., Licht J., & Kubitza, E. (2023). „…das war tatsächlich ein Aneignen aus allen Ecken“ – Erfahrungen sexualpädagogischer Fachkräfte mit digitaler Sexueller Bildung während der Covid-19-Pandemie, Der pädagogische Blick, 3, 166 – 179. https://doi.org/10.3262/PB2303166 Böhm, M. & Wienholz, S. (2022): Schwangerschaftsberatungsstellen im pandemiebedingten Wandel. Auf dem Weg in eine digitalisierte Zukunft? FORUM Sexualaufklärung und Familienplanung: Informationsdienst der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), 1, 11-15. https://doi.org/10.17623/BZgA_SRH:forum_2022-1_beitrag_sswberatungstelle_digital Weber, V. (Host) (2022, 6. Oktober). Forschungsprojekt BeSPa (Nr. 9), im Gespräch mit Johanna Licht [Audio podcast episode]. In Hochschule Merseburg/Forschungsmarketing. https://www.hs-merseburg.de/forschung-und-transfer/wissenschaftskommunikation/cube-talks/#c44102 Krolzik-Matthei, K., Wienholz, S., Licht, J. & Böhm, M. (2021): Chancen und Herausforderungen von Schwangerschaftsberatung und Sexueller Bildung unter Pandemiebedingungen. TUP Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit, 72. Jg. Heft 3/2021: 211-219. https://doi.org/10.3262/TUP2103211 Böhm, M., Krolzik-Matthei, M. & Urban, M. (2021): Zwischenergebnisse der Studie „Schwangerschaftsberatung während der Covid-19-Pandemie aus Sicht von Beratungsfachkräften“. pro familia magazin 01/2021, Frankfurt. S. 15-20. Böhm, M., Licht, J., Krolzik-Matthei,K. & Urban, M. (2020): Das Forschungsprojekt „Schwangerschaftsberatung während der Covid-19-Pandemie aus Sicht von Beratungsfachkräften“. FORUM Sexualaufklärung und Familienplanung: Informationsdienst der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), 2, 42-43. |
- Projektsteckbrief
- Hintergrund
- Forschungsergebnisse
- Projektbezogene Publikationen
- Verwandte Projekte
Projektbeteiligte
Projektleitung
Prof. Dr. Maika Böhm
Mitarbeit
Johanna Licht; Dr. Sabine Wienholz; Romy Nitzsche; Katja Krolzik-Matthei (ehem. Mitarbeiterin); Maria Urban (ehem. Mitarbeiterin); Prof. Dr. em. Ulrike Busch (wissenschaftl. Beratung); Dr. Urszula Martyniuk (wissenschaftl. Beratung); Dr. Silja Matthiesen (wissenschaftl. Beratung)
Kooperationspartnerin/Kooperationspartner
Hochschule Merseburg (FH) An-Institut Sexualpädagogisches Zentrum Merseburg
https://www.hs-merseburg.de/netzwerk-und-kooperationen/an-institute/
Auftraggeberin/Auftraggeber
Datenerhebung
Hochschule Merseburg (FH) An-Institut Sexualpädagogisches Zentrum Merseburg
https://www.hs-merseburg.de/netzwerk-und-kooperationen/an-institute/
Projektlaufzeit
Juli 2020 bis Juni 2023
Erhebungszeitraum
- erste Befragungswelle: Sommer und Herbst 2020
- zweite Befragungswelle: Sommer und Herbst 2021
Zielgruppe/Stichprobe
- Pilotstudie 2020: Online-Befragung mit N = 287 Fachkräften und 8 Interviews mit Expertinnen und Experten der Beratung
- Haupterhebung 2021: Online-Befragung mit N = 518 und 40 Interviews mit Expertinnen und Experten der Beratung und Sexuellen Bildung
- Befragungswelle (Pilotstudie): Sommer und Herbst 2020: Online-Befragung mit N = 287 Fachkräften und 8 Interviews mit Expertinnen und Experten der Beratung
- Befragungswelle (Haupterhebung): Sommer und Herbst 2021: Online-Befragung mit N = 518 und 40 Interviews mit Expertinnen und Experten der Beratung und Sexuellen Bildung
Ziele
Forschungsfragen u.a.:
- Wie gestaltet sich die Arbeit in der Schwangerschaftsberatung und Schwangerschaftskonfliktberatung (§ 2 und § 5 SchKG) sowie die Durchführung von sexualpädagogischen Bildungsangeboten unter der Covid-19-Pandemie?
- Welche sozialen bzw. finanziellen Problemlagen, spezifischen Hilfebedarfe im Bereich der sozialen und gesundheitlichen Absicherung und psychosozialen Unterstützungsbedarfe in der Schwangerschaftsberatung sind unter den Bedingungen der Covid-19-Pandemie von besonderer Bedeutung?
- Wie bewerten die Fachkräfte die mit den pandemiebedingten Einschränkungen einhergehende Notwendigkeit zur Digitalisierung, die eigenen Angebote online zugänglich zu machen und unterschiedlichen Zielgruppen anzupassen?
Methodik/Forschungsdesign
Mixed-Method Design
Quantitative Online-Befragungen (Pilotstudie: Sommer 2020; Haupterhebung: Sommer 2021)
- Onlinefragebogen mittels webbasierter Software Limesurvey
- Inhalt
- Erfahrungen mit den digitalisierten Beratungssettings und deren Auswirkungen auf den Beratungsablauf
- erlebte Herausforderungen und Chancen
- Angaben zu spezifischen Beratungsinhalten, erreichten Zielgruppen und der psychosozialen wie medizinischen Versorgungssituation unter den Bedingungen von Kontaktbeschränkungen während der Covid-19-Pandemie
Interviews mit Expertinnen und Experten der Beratung:
zu zwei Messzeitpunkten (Herbst 2020 und Herbst 2021), in der Haupterhebung (2021) zusätzlich mit Sexualpädagoginnen und Sexualpädagogen
- Leitfadengestützte Telefoninterviews
- Qualitative Inhaltsanalyse nach Kuckartz (2016)
Geografische Abdeckung:
In der Pilotphase (2020) wurden Fachkräfte exemplarisch in den Bundesländern Niedersachsen, Bayern, Berlin und Brandenburg einbezogen. In der Haupterhebung (2021) erfolgte eine Ausweitung der Erhebung auf das gesamte Bundesgebiet.
BeSPa - Schwangerschaftsberatung und Sexuelle Bildung während der Covid-19-Pandemie aus Sicht von Fachkräften
Die Schwangerschaftsberatungen konnten während des ersten Lockdowns aufrechterhalten werden.
Erfahrungen mit §219-Beratung per Telefon oder Video. Sichtweisen von Klientinnen
Böhm, M., & Walsch, J. (2023). Erfahrungen mit §219–Beratung per Telefon oder Video. Sichtweisen von Klientinnen, FORUM Sexualaufklärung und Familienplanung: Informationsdienst der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), 1, 68–75.
https://doi.org/10.17623/BZgA_SRH:forum_2023-1_beitrag_erfahrung_p219
Schwangerschaftsberatungsstellen im pandemiebedingten Wandel. Auf dem Weg in eine digitalisierte Zukunft?
Böhm, M., & Wienholz, S. (2022). Schwangerschaftsberatungsstellen im pandemiebedingten Wandel. Auf dem Weg in eine digitalisierte Zukunft?, FORUM Sexualaufklärung und Familienplanung: Informationsdienst der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), 1, 11–15.
https://doi.org/10.17623/BZgA_SRH:forum_2022-1_beitrag_sswberatungstelle_digital