Im Auftrag der BZgA führte das SINUS-Institut eine rein qualitative Studie durch, in der es darum ging, Jugendliche mit Fluchterfahrung in ausführlichen leitfadengestützten Interviews zu Wort kommen zu lassen. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Gesprächssituation gelegt, indem ein kultursensibler Ansatz die Auswahl der Interviewerinnen und Interviewer wesentlich mitbestimmte.
Die qualitative Untersuchung erfragt Vorstellungen, Einstellungen und Haltungen – und gewährt so umfassende Einblicke in die Lebenswelten der Jugendlichen. Wie die Jugendlichen vor allem auch über das Thema Sexualität und Sexualaufklärung denken, was sie wissen und welche Informationsquellen sie nutzen, ist ebenso Teil der Auswertung.
Inhaltlich valide qualitative Aussagen sind die Grundlage für die vorliegende Studie. So ist die erste empirisch belastbare Untersuchung im deutschsprachigen Raum entstanden, die die Vielfalt unterschiedlicher Einstellungen, Haltungen und Perspektiven (Mindsets) unter Geflüchteten in Form einer wertebasierten Typologie abbildet.
Dabei wird eines deutlich: Die jungen Geflüchteten sind keine homogene Gruppe. Auch innerhalb der verschiedenen ethnischen Gruppen unterscheiden sich die Jugendlichen bisweilen deutlich in ihren Werthaltungen und Lebensentwürfen.