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FORUM 1–2019

PROJEKTSKIZZEN: EU-Initiative klicksafe

Alona Yegorova , Nadine Eikenbusch , Informationen zu den Autorinnen/Autoren

Für mehr Sicherheit im Netz

»klicksafe« ist das deutsche Awareness Centre im CEF Telecom Programm der Europäischen Union. Die EU-Initiative ist eine Sensibilisierungskampagne zur Förderung der Medienkompetenz im Umgang mit dem Internet und Neuen Medien. Seit 2004 hat die EU-Initiative das Ziel, Internetnutzerinnen und Internetnutzern eine kompetente und kritische Nutzung zu vermitteln und ein Bewusstsein für die Risiken der neuen Medien zu schaffen. klicksafe arbeitet eng mit einem Netz werk auf europäischer und nationaler Ebene zusammen. Dazu gehören Institutionen des Bundes und der Länder wie Ministerien, Unternehmen und NGOs. Das Projekt wird gemein sam von der LMK – medienanstalt rlp (Koordination) und der Landesanstalt für Medien NRW umgesetzt.

Durch die Arbeit von klicksafe soll in erster Linie eine sichere Nutzung des Internets ins öffentliche Bewusstsein gerückt und somit verbessert werden. klicksafe richtet sich an Multiplikatorinnen, Multiplikatoren, Lehrkräfte, Eltern, Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter, die Kinder und Jugendliche dabei unterstützen, ihre digitale Kompetenz auszubauen.

Vor allem Heranwachsende sind in der heutigen digitalen Gesellschaft vernetzt und auf vielfältige Weisen im Internet aktiv. Hierbei spielt vor allem der Austausch über soziale Netzwerke wie WhatsApp, Instagram und Snapchat eine große Rolle. Im Fokus dieser Dienste stehen meist die Kommunikation und die Selbstdarstellung der Akteure. Die verschiedenen Kommunikationsangebote bieten zahlreiche Möglichkeiten, gehen aber auch mit Risiken einher, vor denen Kinder und Jugendliche geschützt werden müssen. Zu diesen gehören unter anderem die Phänomene Cybergrooming, Cybermobbing sowie Gefahren, die durch Sexting entstehen können.

 

Sexting: Der richtige Umgang und mögliche Risiken

Sexting (»sex« und »texting«) beschreibt das Versenden und Empfangen selbst produzierter freizügiger Aufnahmen über das Internet. Häufig werden Anwendungen wie Snapchat oder WhatsApp für Sexting benutzt. Das Phänomen hat ein negatives, auf Risiken und Nebenwirkungen fokussiertes Image. Sexting kann aber auch ohne negative Folgen sein und muss nicht per se negativ bewertet werden. Es kann Teil einer modernen Intimkommunikation sein, wenn die Beteiligten alt genug sind, sich gut genug kennen, sich fair und respektvoll verhalten und einige Aspekte beachten. Hierzu gehört vor allem, sich über mögliche Gefahren im Klaren zu sein. Ein naheliegendes Risiko ist, dass Bilder unerlaubt an Dritte weitergeleitet werden. Die Folgen von »missglücktem oder sekundärem Sexting« können vielfältig und umfassend sein: Die Person kann verspottet, die Aufnahmen können öffentlich gemacht oder Eltern und Lehrkräften gezeigt werden. Häufig geht die unerlaubte Weitergabe von freizügigen Aufnahmen mit systematischem Cybermobbing einher. »Sexy« Aufnahmen können auch als Druckmittel genutzt werden, um die abgebildete Person zu erpressen. Dann ist von Sextortion (»sex« und »extortion« = Erpressung) die Rede. Dabei wird man zur Erstellung von Bildern überredet oder gedrängt und anschließend mit diesen Aufnahmen erpresst. Hier bei handelt es sich um eine Straftat, die man deutlich vom Phänomen Sexting trennen muss.

Das Projekt klicksafe klärt unter anderem Lehrkräfte in dem Modul »Mobile Medien: Selfies, Sexting, Selbst darstellung« über das Phänomen Sexting auf und präsentiert konkretes Unterrichtsmaterial zu dem Thema. Der klicksafe-Flyer »Zu nackt fürs Internet?« gibt Tipps, worauf man vor dem Teilen eines Fotos oder Videos über Messenger Apps oder soziale Netzwerke achten sollte.

 

Cybergrooming: Wie können Kinder und Jugendliche geschützt werden?

Neben dem falschen Umgang mit freizügigen Fotos im Netz können Kinder und Jugendliche auch online in Chats und sozialen Netzwerken sexuell belästigt werden. Daher müssen alle Kinder und Jugendliche über mögliche Risiken der Online-Kommunikation präventiv aufgeklärt werden.

Unter Cybergrooming versteht man das gezielte Ansprechen Minderjähriger über das Internet mit dem Ziel, sexuelle Kontakte anzubahnen. Dies kann über herkömmliche Chatportale, Online-Spiele oder soziale Netzwerke geschehen und ist besonders an Stellen verbreitet, an denen sich Nutzerinnen und Nutzer anonym bewegen können. Laut KIM-Studie (2016) haben bereits 7 Prozent der 6- bis 13-Jährigen problematische Kontaktversuche von Fremden im Internet erlebt, häufig nach dem Muster, dass Täter schrittweise Vertrauen zu ihren minderjährigen Opfern aufbauen, um diese – wenn das Ver trauen einmal hergestellt ist – sexuell zu belästigen. Dies kann auch so weit gehen, dass der Täter sich persönlich mit dem Kind treffen möchte. Im Falle einer sexuellen Belästigung sollte das Kind oder der/die Jugendliche sofort die Eltern informie ren und Screenshots zur Beweissicherung machen. Dafür ist präventive Aufklärung notwendig. Außerdem sollten sie darauf hingewiesen werden, sich niemals alleine mit einer Online-Bekanntschaft zu treffen. Wenn Kinder und Jugendliche beim Chatten und Kommunizieren im Netz diese wichtigen Regeln beachten, trägt dies erheblich zu ihrer eigenen Sicherheit bei.

Weiterführende Informationen zu den Themen Sexting und Cybergrooming sowie zu vielen weiteren Themen der Internetsicherheit finden sich unter www.klicksafe.de. Materialien der EUInitiative können auf www.klicksafe.de/bestellungen bestellt und kostenlos heruntergeladen werden.

Veröffentlichungsdatum

Alona Yegorova,
Nadine Eikenbusch

Kontakt:
Landesanstalt für Medien NRW
Zollhof 2
40221 Düsseldorf

klicksafe(at)medienanstalt-nrw.de
www.klicksafe.de

 

Alle Angaben zu Links und Autorinnen/Autoren beziehen sich auf das Erscheinungsdatum der jeweiligen Druckausgabe und werden nicht aktualisiert.

Herausgebende Institution

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)

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