Kinder stehen im Mittelpunkt des FORUM 2/98. Wissenschaftliche Ergebnisse über deren Fragen zum Körper, zur Sexualität, zu Liebe und Partnerschaft wurden bislang vernachlässigt. Über die altersspezifischen Bedürfnisse von Kindern, ihr Sexualwissen, die familiäre und schulische Sexualerziehung gibt es nur wenige Studien. Beim Statusseminar der Abteilung Sexualaufklärung und Familienplanung im Jahr 1998, von dem im ersten Beitrag berichtet wird, haben Fachleute einen hohen Bedarf an Forschung und Qualitätsstandards festgestellt.
Dem Sexualwissen von 2-6jährigen geht Renate Volbert in ihrer entwicklungspsychologischen Studie nach: Welches Sexualwissen ist für diese Gruppe alterstypisch? Welche Informationen lassen sich andererseits als nicht altersgemäß klassifizieren und könnten u.U. als Indikator für einen erlebten sexuellen Missbrauch gewertet werden?
Vom Sexualwissen zur emotionalen Entwicklung: Wie kindliche Scham in Abhängigkeit von familialen Verhaltensregeln entsteht, hat Bettina Schuhrke anhand von ausführlichen Elterninterviews untersucht. Petra Milhoffer schließlich stellt einen Leitfaden zur Sexualerziehung für Lehrerinnen und Lehrer vor, der auf einer intensiven Befragung Bremer Schulkinder zu deren Wünschen an die schulische Sexualaufklärung basiert.
Hinweise auf einschlägige Fachliteratur, Filme und Informationsangebote unter der Rubrik INFOTHEK ergänzen das Heft.
Inhalt
- Workshop „Kinder" beim Statusseminar der BZgA im März 1998
Angelika Heßling, Heike Lauer
- Sexualwissen von 2-6jährigen Kindern
Renate Volbert
- Kindliche Körperscham und familiale Schamregeln Ausgewählte Ergebnisse einer Interviewstudie
Bettina Schurke
- Selbstwahrnehmung, Sexualwissen und Körpergefühl 8-14jähriger Mädchen und Jungen
Petra Milhoffer