Der Länderbericht "Familienplanung in Niedersachsen" beruht auf einer Sonderauswertung der Studie "frauen leben 3 – Familienplanung im Lebenslauf von Frauen". Das Sozialwissenschaftliche FrauenForschungsInstitut Freiburg (SoFFI F.) untersuchte in dieser Studie die Lebensformen, den Kinderwunsch und das Verhütungsverhalten und erhob Angaben zu zurückliegenden ausgetragenen und abgebrochenen, gewollten und ungewollten Schwangerschaften bei 20- bis 44-jährigen Frauen. Die Studie wurde im Auftrag der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung außer in Niedersachsen in Sachsen, in Berlin und in Baden-Württemberg durchgeführt. Niedersachsen wurde kontrastierend zu den anderen Bundesländern als nördlicher Flächenstaat im Westen ausgewählt. In Niedersachsen wurden im Jahr 2012 mit einer Zufallsstichprobe 1.000 Frauen im Alter von 20- bis 44 Jahren telefonisch mit einem standardisierten Fragebogen befragt. In der Stichprobe sind Kinderlose und Frauen mit einer niedrigen Bildung etwas unterrepräsentiert. 22 Frauen wurden aus den telefonisch Befragten, die jemals eine ungewollte Schwangerschaft ausgetragen oder abgebrochen hatten, ausgewählt. Sie erzählten in einem offenen, qualitativen Interview ihre Lebensgeschichte und speziell die Geschichten ihrer Schwangerschaften mit eigenen Worten.
Einige Eckdaten zu sozialen Merkmalen der Befragten
- Der Anteil an geringfügig bzw. in Teilzeit beschäftigten Frauen ist hoch, nur knapp ein Drittel arbeitet Vollzeit. Unter den geringfügig Beschäftigten befindet sich eine hohe Anzahl an Hausfrauen.
- Das Haushaltsnettoeinkommen ist hoch; zwei Drittel geben ein Haushaltsnettoeinkommen von über 2.000 Euro an. Der Anteil der SGB II-Bezieherinnen ist mit 4,4 Prozent niedrig.
- 40,7 Prozent der Frauen haben Abitur bzw. Hochschulreife und ebenso viele Frauen haben einen Realschulabschluss, 10,9 Prozent erlangten die Fachhochschulreife.
- Der Anteil an evangelischen Frauen ist hoch (55,2 %).
- 17,6 Prozent der Frauen haben einen Migrationshintergrund.