Der Länderbericht „Familienplanung in Bayern“ beruht auf einer Sonderauswertung der Studie „frauen leben 3 – Familienplanung im Lebenslauf von Frauen“.
Die Studie frauen leben 3 untersucht Lebensformen, Kinderwunsch sowie das Verhütungsverhalten und wertet Angaben zu zurückliegenden ausgetragenen oder abgebrochenen, gewollten oder ungewollten Schwangerschaften bei 20- bis 44-jährigen Frauen aus. Sie geht der Frage nach, warum es zu ungewollten Schwangerschaften kommt und welche Beweggründe Frauen haben, eine ungewollte Schwangerschaft auszutragen beziehungsweise abzubrechen. Dabei werden insbesondere sozialstrukturelle und versorgungsbezogene Rahmenbedingungen für Entscheidungen im reproduktiven Lebenslauf analysiert. Für die Studie wurden zwischen 2012 und 2020 im Auftrag der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) 19.000 Frauen in allen 16 Bundesländern befragt. Im Folgenden werden ausgewählte Ergebnisse aus dem Bundesland Bayern vorgestellt.
Stichprobenbeschreibung für Bayern
Für die Bevölkerungsbefragung von 20- bis 44-jährigen Frauen (zwischen 1975 und 1999 geboren) wurde 2020 eine Zufallsstichprobe aus den Telefonregistern gezogen. Die Stichprobe umfasst 1.500 in Bayern wohnhafte Frauen mit 1.834 (ausgetragenen oder abgebrochenen) Schwangerschaften im Lebensverlauf der Frauen. Es handelt sich um zurückliegende Schwangerschaften (retrospektive Erhebung), die seit 1988 eingetreten sind.
Der Länderbericht „Familienplanung in Bayern“ liefert Erkenntnisse darüber,
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in welchen Lebensphasen, in welchen Lebenslagen und unter welchen situativen Umständen keine Kinder gewünscht werden,
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was Frauen über "den richtigen Zeitpunkt im Leben für ein Kind" und über die angemessene Familiengröße denken,
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warum trotz der Möglichkeit, sicher zu verhüten, eine Schwangerschaft – entgegen den eigenen Vorstellungen – eintreten konnte und
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wie über das Austragen oder Abbrechen der Schwangerschaft entschieden wurde.