Der Länderbericht "Familienplanung in Baden-Württemberg" beruht auf einer Sonderauswertung der Studie "frauen leben 3 – Familienplanung im Lebenslauf von Frauen". Das Sozialwissenschaftliche FrauenForschungsInstitut Freiburg (SoFFI F.) untersuchte in dieser Studie die Lebensformen, den Kinderwunsch und das Verhütungsverhalten und erhob Angaben zu zurückliegenden ausgetragenen und abgebrochenen, gewollten und ungewollten Schwangerschaften bei 20 bis 44-jährigen Frauen. Die Studie wurde im Auftrag der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung außer in Baden-Württemberg in Berlin, in Niedersachsen und in Sachsen durchgeführt. Baden-Württemberg wurde kontrastierend zu den anderen Bundesländern ausgewählt wegen der vergleichsweise guten Indikatoren der sozioökonomischen Lage der Bevölkerung.
In Baden-Württemberg wurden im Jahr 2012 mit einer Zufallsstichprobe 1.000 Frauen im Alter von 20 bis 44 Jahren telefonisch mit einem standardisierten Fragebogen befragt. In der Stichprobe sind Kinderlose und Frauen mit einer niedrigen Bildung etwas unterrepräsentiert. 23 Frauen wurden aus den telefonisch Befragten, die jemals eine ungewollte Schwangerschaft ausgetragen oder abgebrochen hatten, ausgewählt. Sie erzählten in einem offenen, qualitativen Interview ihre Lebensgeschichte und speziell die Geschichten ihrer Schwangerschaften mit eigenen Worten.
Einige Eckdaten zu sozialen Merkmalen der Befragten
- Über zwei Drittel nennen ein Haushaltsnettoeinkommen von 2.000 € und mehr, über ein Drittel sogar ein Haushaltsnettoeinkommen von 3.000 € und mehr.
- Das persönliche Einkommen der Befragten ist häufig niedrig. Ein Viertel der Befragten verfügt über ein persönliches Nettoeinkommen von unter 500 € monatlich (23,5 %), weitere 26,8 Prozent verdienen zwischen 500 € und unter 1.000 €.
- Mehr als ein Drittel der Frauen verfügt über einen hohen Bildungsabschluss (36,9 %), ein weiteres Drittel über eine mittlere (34,3 %) und 17,9 Prozent über eine höhere Qualifikation. Lediglich 10,8 Prozent der Frauen haben eine niedrige Bildungsqualifikation.
- 38,3 Prozent der Befragten sind katholisch, 37,2 % evangelisch und 14,5 Prozent konfessionslos.
- 28,6 Prozent der Befragten haben einen Migrationshintergrund.