Von Januar bis August 2021 sind in Deutschland nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) rund 524 000 Kinder zur Welt gekommen. Damit stieg die Zahl der Geburten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht um 1,3 %. Zwischen den einzelnen Monaten gab es deutliche Unterschiede. Während sich die Geburtenzahl im Januar kaum veränderte, stieg sie im Februar und April um rund 3 % und im März um 7 % im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat. Von Mai bis Juli gab es dagegen einen leichten Rückgang. Für August 2021 ist ein solcher Vergleich aufgrund der Datenlage noch nicht aussagekräftig.
Auffällig war die Zunahme der Geburten von Geschwisterkindern, also zweiten, dritten und weiteren Kindern in den Monaten März und April 2021 im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat. Das Geburtenplus geht vor allem auf die Mütter mit deutscher Staatsangehörigkeit zurück, die bereits mindestens ein Kind hatten. Ihre Schwangerschaften begannen im Juni und Juli 2020, als sich die Corona-Lage nach dem ersten Lockdown entspannt hatte. Die deutliche Zunahme der Geburten von Geschwisterkindern war aber temporär und hat sich ab Mai 2021 nicht weiter fortgesetzt.
Zunahme der Geburten im Westen, Rückgang im Osten
Die Geburtenzahl stieg im ersten Halbjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in Westdeutschland um 2,6 %, in den ostdeutschen Bundesländern (einschließlich Berlin) nahm sie dagegen um 2,1 % ab. Im Osten setzte sich damit der rückläufige Trend der letzten Jahre fort. Die Zunahme der Geburten im Westen wich dagegen von der bisherigen tendenziell stagnierenden Entwicklung ab.
Methodische Hinweise:
Die Angaben für 2021 beruhen auf einer Sonderauswertung vorläufiger Daten zu Geburten nach dem Geburtsmonat. Die Daten sind noch unvollständig und verändern sich mit jeder weiteren Aktualisierung, da Geburten für zurückliegende Monate nachgemeldet werden können. Insbesondere für August 2021 ist daher ein Vergleich mit dem Vorjahresmonat noch nicht aussagekräftig. Jedoch liegen die Angaben nach dem Geburtsmonat näher an den endgültigen Ergebnissen als die sonst übliche Nachweisung vorläufiger Monatswerte. Diese beziehen sich auf den Zeitpunkt der Lieferung und Bearbeitung der Geburtenmeldungen in der Statistik (sogenannter Berichtsmonat) und können vom tatsächlichen Geburtsmonat abweichen. Für einen Vergleich mit den endgültigen monatlichen Geburtenzahlen der Vorjahre sind die Angaben nach einzelnen Berichtsmonaten nur eingeschränkt geeignet.
Die endgültigen monatlichen Ergebnisse für das Jahr 2021 werden im Juli 2022 veröffentlicht. Die Geburtenzahlen im Vergleichszeitraum des Jahres 2020 beziehen sich auf die Geburtsmonate und werden sich nicht mehr verändern.
Vorläufige Ergebnisse 2021 nach: |
Endgültige Ergebnisse 2020 | ||
Geburtsmonat2 | Berichtsmonat3 | nach Geburtsdatum | |
Januar | 64,1 | 59,8 | 63,7 |
Februar1 | 60,4 | 61,8 | 58,7 |
März | 66,7 | 65,9 | 62,2 |
April | 63,1 | 62,5 | 61,2 |
Mai | 64,1 | 64,8 | 64,7 |
Juni | 65,0 | 65,7 | 66,1 |
Juli | 70,2 | 72,0 | 71,1 |
August | 70,5 | 71,5 | 69,7 |
September | - | - | 69,5 |
Oktober | - | - | 66,0 |
November | - | - | 59,5 |
Dezember | - | - | 60,7 |
1. Halbjahr | 383,4 | 380,6 | 376,7 |
Januar bis August | 524,1 | 524,1 | 517,5 |
1Im Februar 2020 gab es aufgrund des Schalttags ca. 2 000 Geburten mehr.
2Zahl der im jeweiligen Monat geborenen Kinder
3Zahl der im jeweiligen Monat bearbeiteten Meldungen. Genesis-Online Tabelle 12612-0002.
Quelle: Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung Nr. 522 vom 16. November 2021