Das Durchschnittsalter der Frauen bei der ersten Geburt betrug 30 Jahre. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis des Mikrozensus weiter mitteilt, bleibt etwa ein Fünftel aller Frauen eines Jahrgangs am Ende der als gebärfähige Phase geltenden Altersspanne zwischen 15 und 49 Jahren ohne leibliches Kind.
Die sogenannte endgültige Kinderlosenquote (Anteil der kinderlosen Frauen an allen Frauen zwischen 45 und 49 Jahren) stieg zwischen 2008 und 2018 von 17 % auf 21 %. Die ersten Geburten der Frauen ab 50 Jahren – 2018 waren es 67 Babys – haben keinen Einfluss auf die endgültige Kinderlosenquote.
Beträchtliche regionale Unterschiede in der Kinderlosigkeit
In den ostdeutschen Flächenländern bleiben die Frauen immer noch deutlich seltener kinderlos als im Westen Deutschlands. Zwischen 2008 und 2018 hat sich allerdings die endgültige Kinderlosenquote in ostdeutschen Flächenländern von durchschnittlich 7 % auf 15 % mehr als verdoppelt. In den westlichen Flächenländern (2018: 22 %) und in den Stadtstaaten (2018: 28 %) nahm sie im gleichen Zeitraum um 4 Prozentpunkte zu. Damit haben sich die Unterschiede zwischen den Bundesländern zwar reduziert, sie sind aber immer noch beträchtlich.
Im Jahr 2018 variierte die Kinderlosenquote im Alter von 45 bis 49 Jahren zwischen 13 % in Thüringen und 31 % in Hamburg. In Berlin betrug sie 27 % und in Bremen als drittem Stadtstaat 25 %. In den westlichen Flächenländern war die Quote mit 21 % bis 22 % relativ homogen. Lediglich die Länder Rheinland-Pfalz (25 %) und Saarland (19 %) bildeten Ausnahmen. Bei den ostdeutschen Frauen war die Quote mit 16 % in Brandenburg am höchsten.
Rückgang der Kinderlosenquote bei Akademikerinnen
Frauen mit akademischem Bildungsabschluss (Bachelor, Master, Diplom, Promotion) sind besonders oft kinderlos. Allerdings sank die endgültige Kinderlosenquote bei den Akademikerinnen zwischen 2008 und 2018 von etwa 28 % auf 26 %. Insbesondere in den Stadtstaaten war die Quote der 45- bis 49-jährigen Akademikerinnen ohne eigene Kinder im Jahr 2018 mit 33 % geringer als bei den 45- bis 49-Jährigen des Jahres 2008 (38 %). Auch bei den Frauen in den westlichen Flächenländern sank die Quote von 30 % auf 26 %.
Anders war die Entwicklung in den ostdeutschen Flächenländern. Die Kinderlosigkeit ist hier auch bei den Akademikerinnen deutlich geringer als im Westen Deutschlands. Die Quote nimmt aber kontinuierlich zu. Zwischen 2008 und 2018 stieg die endgültige Kinderlosenquote der ostdeutschen Akademikerinnen von etwa 12 % auf 17 %.
Bei den Frauen mit einem beruflichen nicht-akademischen Bildungsabschluss (zum Beispiel duale Ausbildung, Meisterin- oder Technikerin-Ausbildung) nahm in Deutschland die Kinderlosenquote zwischen 2008 und 2018 von 18 % auf 21 % zu. In den Stadtstaaten war sie 2018 mit 30 % und in den ostdeutschen Flächenländern mit 15 % etwas niedriger als bei den Akademikerinnen. In den westlichen Flächenländern betrug sie 22 %.
Die zugrundeliegenden Angaben der Frauen zur Zahl der geborenen Kinder werden im Mikrozensus seit 2008 erfasst. Weitere Informationen und methodische Hinweise bietet der Tabellenband „Kinderlosigkeit, Geburten und Familien – Ergebnisse des Mikrozensus 2018“.
Quelle: Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung Nr. 475 vom 11. Dezember 2019