Junge Menschen sollen über ihre Sexualität und ihre Lebensführung selbst bestimmen können und dazu befähigt werden, verantwortungsbewusste Entscheidungen zu treffen. Das können sie am besten, wenn sie umfassend über sexuelle und reproduktive Gesundheit sowie über ihre damit verbundenen Rechte informiert sind. Sexuelle und reproduktive Gesundheit ist ein entscheidender Faktor menschlicher Lebensqualität, der ohne Aufklärung und Bildung nicht zu erreichen ist.
Dr. med. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA, betont: „In vielen Ländern der WHO-Europaregion ist Sexualaufklärung auf einem guten Weg und mittlerweile fester Bestandteil des Schulunterrichts. Neben Themen wie biologischen Abläufen und Reproduktion werden auch soziale, ethische und emotionale Aspekte von Sexualität aufgegriffen. Ganzheitliche und rechtebasierte Sexualaufklärung trägt wesentlich zur gesunden Entwicklung und zum Wohlbefinden von Heranwachsenden bei.“ Zudem kann ganzheitliche Sexualaufklärung und deren multisektorale Verankerung die Anzahl von Teenagerschwangerschaften deutlich reduzieren.
Ziel der internationalen Fachkonferenz ist es, Sexualaufklärung als integralen Bestandteil der Gesundheitsförderung und als entscheidendes Element der gesunden Entwicklung von Heranwachsenden zu stärken. Die Konferenz bietet eine Plattform für den wissenschaftlichen Austausch zu neuen Forschungsergebnissen und aktuellen Praxisbeispielen für verschiedene Altersstufen und Bevölkerungsgruppen. Die Entwicklungen und der gegenwärtige Stand der Sexualaufklärung in Ländern der WHO-Europaregion sowie die aktuellen Herausforderungen bei der Implementierung von Sexualaufklärung und der Verbesserung ihrer Qualität bilden weitere Schwerpunkte der Veranstaltung.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat den gesetzlichen Auftrag, Konzepte zur Sexualaufklärung für verschiedene Zielgruppen zu entwickeln - auch in Zusammenarbeit mit internationalen Partnern. Seit 2003 ist die BZgA WHO-Kollaborationszentrum für sexuelle und reproduktive Gesundheit mit dem Themenschwerpunkt Sexualaufklärung in der europäischen Region. Sie entwickelt Standards und Rahmenwerke für politische Entscheidungsträger und -trägerinnen sowie Praktiker, betreut Forschungsprojekte und organisiert internationale Konferenzen und Workshops zum wissenschaftlichen Austausch und Netzwerken.
Informationen zur Konferenz finden Sie unter: www.bzga-whocc.de/internationale-konferenz-2017/
Quelle: Pressemitteilung der BZGA vom 15.05.2017