An Stelle der Auseinandersetzung mit äußeren Einschränkungen ist die nicht weniger fordernde Aufgabe getreten, sich eigenverantwortlich zu orientieren und das eigene Verhalten in sexuellen Beziehungen zu reflektieren.
Was steht für Jugendliche und junge Erwachsene jenseits einschneidender Ereignisse wie dem ersten Kuss oder dem ersten Geschlechtsverkehr im Vordergrund? Was beschäftigt sie darüber hinaus? Welche Hürden haben sie in ihrer sexuellen Entwicklung zunehmen und wo finden sie dabei Unterstützung?
Für die Studie gaben 60 Jugendliche und junge Erwachsene in narrativ-biographischen Interviews Auskunft über ihre sexuelle Entwicklung, über ihre Sicht auf scheinbar so relevante Einschnitte wie den ersten Geschlechtsverkehr, über die Rolle, die Peers und Freunde, Eltern, Medien und Schule für ihre sexuelle Entwicklung haben.
Der Ansatz der AutorInnen, Theorien zum Geschlechterverhältnis, Definitionen von weiblichen oder männlichen Sexualität "an sich" zunächst außen vor zu lassen und die Kategorie Geschlecht empirisch zu füllen, hat hilfreiche Erkenntnisse darüber hervorgebracht, welche wichtige Rolle etwa dem kommunikativen Prozess innerhalb der jugendlichen Paarbeziehungen zukommt.