Neue Aufgaben und Anforderungen erfordern in der sexuellen Bildung, der Sexualberatung, der Geburtshilfe wie in vielen anderen Bereichen eine ständige Weiterqualifizierung, ein »lebenslanges Lernen«. Wir starten in das Thema Qualifizierung mit einem Beitrag von Uwe Sielert, der einen Rückblick auf 30 Jahre sexuelle Bildung in Deutschland gibt und zeigt, wie sich Aus und Fortbildung an Hochschulen und in anderen Bildungseinrichtungen im Themenfeld entwickelt haben.
Alexandra Ommert und Christin Picard berichten, wie sich die Aus und Fortbildungskonzepte von pro familia in der Schwangerschaftsberatung und der Sexualaufklärung gewandelt haben, seit vor 30 Jahren das Schwangerschaftskonfliktgesetz in Kraft getreten ist.
Bei der Qualifizierung zur Hebamme sind die Umbrüche in der Ausbildung gravierend: Wer Hebamme werden will, muss künftig studieren. Die vier Autorinnen, die dieses Thema bearbeitet haben, stellen die neuen Anforderungen vor und berichten über ein innovatives interdisziplinäres Qualifizierungsprojekt für Studierende.
Das Autorenkollektiv Kärgel und Vobbe präsentiert das Projekt »Beyond Digital Violence«, das sich mit sexualisierter Gewalt befasst, die durch digitale Medien angebahnt, verübt oder aufrechterhalten wird. Qualitätsgesicherte Handlungsempfehlungen zum Umgang mit dieser Gewaltform sind Ziel von »ByeDV«.
Hinter dem Namen »Teach LOVE« steht ein interdisziplinäres Projekt zur sexuellen Bildung und Erziehungskompetenz. Seine Stärken sind ein besonders praxisbezogenes modulares Fortbildungssystem und ständige Evaluierung und Rückkoppelungen der Beteiligten, zu denen vor allem Lehrerinnen und Lehrer, aber auch Fachleute aus Wissenschaft und sozialen Berufen, darunter auch Hebammen, zählen.
Im Rahmen der bundesweiten Initiative »Trau dich!« wurden Fortbildungen für Lehrkräfte zur Prävention sexualisierter Gewalt im Kindesalter durchgeführt. Christina Erkens stellt Ergebnisse der Evaluation vor. Es wird deutlich, wie stark sich Handlungskompetenzen und Handlungssicherheit im Verlauf der Fortbildung positiv verändert haben.
In einer großen internationalen Studie geht es um den Stand der schulischen Sexualaufklärung in vier Ländern der europäischen WHORegion. Die Analyse bestehender Curricula und ihrer Rahmenbedingungen dient dazu, eine umfassende Sexualaufklärung in Schulen zu stärken. Olena Ivanova und Johanna Marquardt berichten.
Am Schluss dieser Ausgabe stehen kurze Projektskizzen über die inklusive Fortentwicklung sexualpädagogischer Materialien für blinde und sehbehinderte Kinder und Jugendliche und zum Format »FachForumFortbildung« (FFF) im Bereich sexualisierte Gewalt in Kindheit und Jugend der BZgA.