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FORUM 1–2013

Jungen

In der Pädagogik und Sozialen Arbeit werden wir Jugendlichen nur dann adäquat begegnen können, wenn wir Jungen- und Mädchenfragen miteinander verbinden. Mit diesem Statement, das sich wie eine Weiterführung des letzten Editorials liest (Forum 3/2012), beginnen Michael Drogand-Strud und Claudia Wallner ihren Beitrag. Hatten wir im vorangegangenen Heft die Lebenssituation der Mädchen in den Blick genommen, soll es nun um die Jungen gehen – mit den »Mädchenfragen« im Gepäck.
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In der Pädagogik und Sozialen Arbeit werden wir Jugendlichen nur dann adäquat begegnen können, wenn wir Jungen- und Mädchenfragen miteinander verbinden. Mit diesem Statement, das sich wie eine Weiterführung des letzten Editorials liest (Forum 3/2012), beginnen Michael Drogand-Strud und Claudia Wallner ihren Beitrag. Hatten wir im vorangegangenen Heft die Lebenssituation der Mädchen in den Blick genommen, soll es nun um die Jungen gehen – mit den »Mädchenfragen« im Gepäck.

Das zuerst präsentierte Projekt Fair_play ist eine Kooperation von Jungen- und Mädchenarbeit auf Bundesebene, das Grundlagen für ein erweitertes Verständnis von Geschlechterpädagogik schaffen will.

Michael Meuser und Sylka Scholz stellen den »Beirat Jungenpolitik« vor, der seit 2011 Ergebnisse der Jungenforschung auswertet und der, nicht zuletzt in der steten Diskussion mit Jungen, deren Lebenswirklichkeit, Wünsche und Leitbilder untersucht. Jenseits bestehender Klischees und mit Blick auf beide Geschlechter schafft die Arbeit des Beirates Grundlagen für eine zeitgemäße Jungenpolitik, die den differenzierten Lebensentwürfen von Jungen Gestaltungsspielräume eröffnet.

Das Verhältnis von Jungenpolitik und Jungenarbeit erkundet Reinhard Winter. Ziel von Jungenpolitik ist es, strukturelle geschlechtsbezogene Bedingungen des Jungeseins positiv zu beeinflussen und die Lebenslagen von Jungen zu verbessern, führt er aus. Die politische Praxis des Gender Mainstreaming, so seine Kritik, ist vorwiegend auf Mädchen ausgerichtet. Allein aus diesen Gründen hält er eine eigenständige Jungenpolitik für unverzichtbar.

Der ehemalige Leiter des Berliner Archivs der Jugendkulturen Klaus Farin konstatiert, dass Jugendkulturen eigentlich »Jungenkulturen« sind. Am Beispiel von Gothics, Hooligans und Neonazis zeigt er, wie dort jeweils Männlichkeit inszeniert wird.

Mehr Männer in Kitas, davon profitieren die Jungen und Mädchen im Vorschulalter, jene Männer, die sich ein weiblich konnotiertes Berufsfeld erschließen und die gemischtgeschlechtlichen Teams, in denen das Thema Gender auf allen Ebenen stärker reflektiert werden wird. Diese und weitere Aspekte diskutieren Michael Cremers und Jens Krabel in ihrem Text.

Stefan Timmermanns ist Co-Autor einer Expertise, die über die Lebenssituation schwuler Jungen Auskunft gibt. Ergänzend hat er für dieses Forum eine Befragung vorgenommen, deren Ergebnisse er ebenfalls vorstellt.

Transkulturelle Jungenarbeit (Olaf Jantz), Jungen und Pornografie (Silja Matthiesen) und Jungen mit Behinderungserfahrungen (Jo Jerg) sind weitere Themen dieses Heftes, dem wir viele interessierte Leserinnen und Leser wünschen.

Inhalt

  • Fair_play : Ein Projekt setzt neue Zeichen in der Geschlechterpädagogik
    Michael Drogand-Strud, Claudia Wallner
     
  • Jungen zwischen tradierten Männerbildern und neuen Herausforderungen. Erfahrungen aus dem Beirat Jungenpolitik
    Michael Meuser
     
  • Jungenpolitik und Jungenarbeit
    Reinhard Winter
     
  • Männliche Jugendkulturen
    Klaus Farin
     
  • Männer in Kitas
    Michael Cremers, Jens Krabel
     
  • Sehnsucht nach Wärme in kalten Zeiten. Forschungsergebnisse und Betrachtungen zur Lebenssituation schwuler Jugendlicher in Deutschland
    Stefan Timmermanns
     
  • Transkulturelle Jungenarbeit. Wie kompetentes Handeln in der Einwanderungsgesellschaft Jungen erreicht
    Olaf Jantz
     
  • Jungen und Pornografie
    Silja Matthiesen
     
  • Jungen und Behinderungserfahrungen
    Jo Jerg
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