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Studie

Jugendsexualität und Behinderung

Eine Befragung an Förderschulen in Sachsen

Cover zu Jugendsexualität und Behinderung
Im August 2010 startete in Sachsen die Pilotstudie zur Jugendsexualität von Jugendlichen mit Behinderungen. Diese Studie wurde analog der Repräsentativbefragung "Jugendsexualität" der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) durchgeführt. Sie liefert erstmals Erkenntnisse zu Einstellungen und Verhaltensweisen in Bezug auf Aufklärung, Sexualität und Verhütung bei einer Zielgruppe, deren Sexualwissen und -verhalten national wie international kaum erforscht ist.
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Methode

Schülerbefragung

  • Rekrutierung über die Förderschulen in Sachsen (Leipzig, Dresden, Chemnitz, Hoyerswerda)
  • Schriftliche Befragung per Fragebogen innerhalb des Klassenverbandes unter Gruppenbedingungen in Anwesenheit des Schulsozialarbeiters und eines Mitarbeiters der Forschungsgruppe
  • Fragebogen in verschiedenen Ausführungen (in normaler Sprache, in Leichter Sprache, computergestützt)

Lehrerbefragung

  • Rekrutierung über die Förderschulen in Sachsen (Leipzig, Dresden, Chemnitz, Hoyerswerda)
  • mündliches Interview per Fragebogenleitfaden, je nach Wunsch der Schule telefonisch oder schriftlich (inkl. digitalem Mitschnitt für anschließendes Transkribieren)

Zielgruppe

12- bis 18-jährige Jungen und Mädchen in Sachsen mit einer Sinnes- und/oder Körperbehinderung oder schweren chronischen Erkrankung Lehrkräfte an Förderschulen für Sinnes- und Körperbehinderung, vornehmlich Biologie-, Ethik- und Religionslehrer sowie die Schulleitung

Stichprobe

Schülerbefragung Gesamtstichprobe: N=169

  • Jugendliche mit Körperbehinderung N=65
  • Jugendliche mit Sehbehinderung N=31 J
  • ugendliche mit Hörbehinderung N=73

Lehrerbefragung Gesamtstichprobe: N=20

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Im August 2010 startete in Sachsen die Pilotstudie zur Jugendsexualität von Jugendlichen mit Behinderungen. Diese Studie wurde analog der Repräsentativbefragung "Jugendsexualität" der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) durchgeführt. Sie liefert erstmals Erkenntnisse zu Einstellungen und Verhaltensweisen in Bezug auf Aufklärung, Sexualität und Verhütung bei einer Zielgruppe, deren Sexualwissen und -verhalten national wie international kaum erforscht ist.

Ziel der von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung geförderten Studie ist es, zuverlässige Daten über Einstellung und Verhalten von Jugendlichen mit Körper- und Sinnesbehinderungen sowie schweren chronischen Erkrankungen in Sachsen in Fragen der Sexualität und Kontrazeption zu ermitteln. Es gilt zu erforschen, ob sich der bundesweite Trend des verbesserten Sexualwissens und Kontrazeptionsverhaltens auch auf Jugendliche mit Behinderungen übertragen lässt. Die Besonderheit der Studie besteht hauptsächlich darin, dass sie eine Analyse des Sexualverhaltens und -wissens von Menschen mit Behinderungen ermöglicht. Die Entwicklung spezieller sexualpädagogischer Angebote, die dem Bedarf von behinderten Jugendlichen gerecht werden, kann damit perspektivisch einen Beitrag zur Umsetzung der UN-Konventionen zur Teilhabe von Menschen mit Behinderungen leisten. Schwerpunktthemen sind Aufklärung in Schule und Elternhaus, erste sexuelle Erfahrungen und Verhütung, aber auch körperliche Entwicklung, Kinderwunsch sowie Gewalterfahrungen. Gleichzeitig gibt es die Vermutung, dass Lehrkräfte vielschichtige Erfahrungen im Bereich Sexualkunde gesammelt haben und sich damit ein sehr unterschiedliches Interesse an sexualpädagogisch relevanten Themen herausgebildet hat. In einem zweiten Schritt soll daher eine Bedarfsabfrage der Schulleitungen und ausgewählter Lehrkräfte in Form einer Lehrerbefragung durchgeführt werden.

Zielstellung

Es handelt sich bei der Studie um eine erstmalige Untersuchung des Sexualwissens und -verhaltens behinderter und chronisch kranker Jugendlicher. Die Erhebung soll zum einen den Ergebnissen der Jugendsexualitätsstudie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung von 2.500 Jugendlichen in der Bundesrepublik resp. in Ostdeutschland gegenübergestellt werden. Zum anderen ist es Ziel, Kompetenzen, Ressourcen und Defizite der Jugendlichen herausarbeiten, die zukünftig Eingang in sexualpädagogische Konzepte an Förderschulen finden könnten. Zudem wird es einen Extra-Bericht geben, der den Bedarf an Informations- und Unterrichtsmaterialien etc. enthalten wird.

Projektbezogene Publikation

Seidel, A. & Retznik, L. (2016). Jung, schüchtern, ungeküsst? Erste sexuelle Erfahrungen von Jugendlichen mit Beeinträchtigungen. Sexuologie - Zeitschrift für Sexualmedizin, Sexualtherapie und Sexualwissenschaft, Jg. 23, Heft 3-4, 177-88.

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Projektleitung

Sabine Wienholz
Soziologin M.A., Sexualpädagogin M.A.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Anja Seidel

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