Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ist durch §1 Abs. 1 des Schwangerschaftskonfliktgesetzes (SchKG) beauftragt, unter Beteiligunag der Länder und in Zusammenarbeit mit Vertretungen aus Familienberatungseinrichtungen aller Träger Konzepte zu entwickeln sowie Maßnahmen zur Sexualaufklärung und Familienplanung zu erarbeiten und bundesweit kostenfrei zur Verfügung zu stellen.
Anhand großer Monitoring-Studien – wie beispielsweise der Jugendsexualitätsstudie oder der Studie zum Verhütungsverhalten Erwachsener – liefert die BZgA seit Langem faktenbasiertes Wissen über das derzeit aktuelle Sexual- und Verhütungsverhalten sowie über Medien und Quellen der Informationsaneignung junger Menschen zu Themen der sexuellen und reproduktiven Gesundheit. Neben weiteren repräsentativen Ergebnissen dienen die Studien als Basis für die Material- und Maßnahmenentwicklungen. Dieser Forschung-Praxis-Transfer wird durch Evaluationen kontinuierlich überprüft. Weiterhin fördert die BZgA darüber hinaus Modellprojekte und Forschungsprojekte im Zusammenhang mit dem Themenfeld sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte. Seit 2012 ist die BZgA auch als WHO-Kollaborationszentrum für das Thema Sexualaufklärung zuständig.
In diesem Kontext publiziert die BZgA seit 1996 das Periodikum »FORUM Sexualaufklärung und Familienplanung« (www.forum.sexualaufklaerung.de). In dem seitenstarken Informationsdienst berichten wir regelmäßig über Studien, Projekte und Medien aus den genannten Themenbereichen, aber auch darüber hinaus. Das Format FORUM soll den Austausch und den Wissenstransfer zwischen Praxis und Wissenschaft unterstützen und fördern.
Jugendliche und ihre Lebenswelten im Fokus
Jede Ausgabe hat einen aktuellen thematischen Schwerpunkt. Ausgabe 1/2024 widmen wir dem Thema »Jugend«. Zahlreiche Studien haben sich in den 2020er-Jahren mit Einstellungen, Werten und Belastungen Jugendlicher und junger Erwachsener befasst. 15 davon stellen wir hier vor. Sie behandeln das Selbstbild Jugendlicher, ihre Lebenszufriedenheit – nach Corona und unter dem Eindruck multipler Krisen –, die Zunahme psychischer Belastungen sowie Einstellungen zu Partnerschaft, Familie und Kinderwunsch. In mehreren Fachartikeln wird die Mediennutzung Jugendlicher und ihr Umgang mit Social Media in den Blick genommen – mit all den Facetten, die allein in diesem Themenfeld professioneller Aufmerksamkeit bedürfen: Cybermobbing, Cybergrooming, Sexting, Konfrontation mit Pornografie etc.
Wer sind eigentlich »die 14- bis 17-jährigen Jugendlichen«? Eine SINUS-Studie bildet Kategorien und versucht, Antworten zu finden. In einer Studie aus Baden-Württemberg berichtet ein erheblicher Teil der befragten Schülerinnen und Schüler von psychischen Belastungen. Eine Leipziger Studie belegt eine gesunkene Lebenszufriedenheit nach Corona und berichtet zudem von einem seit 2015 sehr starken Rückgang bei dem Lebensziel, später Kinder haben zu wollen. Das ist nur ein Schlaglicht auf die vielen Themen und Ergebnisse, die hier zusammengetragen wurden.
Alle Beiträge können unter »Artikel der Publikation« einzeln abgerufen und heruntergeladen werden.