Mit dem Projekt "Partnerschaftlich handeln – Projektfeld Bundeswehr" wurde ein ursprünglich für die betriebliche Ausbildung Jugendlicher entwickeltes Konzept für Gender-Trainings erstmals in einer Organisation erprobt, in der traditionell Männer weitaus in der Überzahl sind. Die Studie stellt die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitforschung vor.
Gender-Mainstreaming in Theorie und Praxis
Diese Studie beschreibt Erfahrungen mit Gender-Trainings bei der Bundeswehr als einer in besonderem Maße männlich dominierten Organisation, die sich mit ihrer Öffnung für Frauen und der Umstrukturierung der Streitkräfte in einem tiefgreifenden Wandel befindet.
In den Jahren 2003 und 2004 wurde bei der Bundeswehr unter dem Titel "Partnerschaftlich Handeln" eine Reihe von Seminaren zu den Themen "Frauen und Männer am Arbeitsplatz", "Vereinbarkeit von Privatleben, Familie und Beruf" sowie "Sexuelle Belästigung, Mobbing und Diskriminierung" durchgeführt. Das Angebot richtete sich an Lehrkräfte der Bundeswehr, die in der Schulung von Ausbilderinnen und Ausbildern tätig sind.
Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitforschung zu den Seminaren werden in dieser Studie ausgewertet und mit den Ergebnissen der allgemeinen Gender-Forschung verglichen. Dabei wird der Frage nachgegangen, wie Organisationen oder Organisationsebenen, die lange Zeit überwiegend Männern vorbehalten waren, auf den Zugang von Frauen zu dieser "Männerdomäne" reagieren. Die daraus resultierenden Probleme wurden analysiert, und es konnte aufgezeigt werden, dass es mithilfe von Fortbildungen zu den Themen von "Partnerschaftlich handeln" möglich ist, erstarrte Denk- und Verhaltensstrukturen aufzubrechen und einem von Geschlechtergerechtigkeit und Respekt geprägten Arbeitsklima näher zu kommen.