Der Integrationsdiskurs in Deutschland erscheint im Licht der Untersuchungsbefunde allzu stark auf eine Defizitperspektive verengt, so dass die Ressourcen an kulturellem Potenzial von Migrantinnen und Migranten, ihre Anpassungsleistungen und der Stand ihrer Etablierung in der Mitte der Gesellschaft meist unterschätzt werden.
Ziel der Studie war, ein möglichst vorurteilsfreies, authentisches Kennenlernen und Verstehen der Alltagswelt von Migrantinnen und Migranten, ihrer Wertorientierungen, Lebensziele, Wünsche und Zukunftserwartungen. Ein wichtiges konzeptionelles Element war die ethnische Herkunft nicht als segmentierenden und prä-determinierenden Vorfilter zu betrachten. Der Einfluss der Ethnie wurde ex post analysiert. Insgesamt wurden 2.072 Menschen mit Migrationshintergrund ab 14 Jahren befragt.
Zusätzlich Befragung von Jugendlichen
In einem speziellen Studienteil für die BZgA wurden zusätzlich 600 Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren zu sexuellen Erfahrungen, Sexualaufklärung, Mediennutzung, Freizeitaktivitäten etc. befragt. Ziel war es, Zugangswege zu Jugendlichen mit Migrationshintergrund unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Milieus zu identifizieren.